Ein letztes Mal lässt Hubertus Meckelmann zur großen Drückjagd in der Wildnis blasen. Im Kerngebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes soll bald gar nicht mehr gejagt werden. Für die Reviere außen herum ist das eine Zumutung. Denn die mühsam begrenzten Populationen von Rot-, Dam- und Schwarzwild werden dadurch völlig durcheinander geworfen. Daran ändert auch die Rückkehr vom Wolf nichts – und der hat aus Sicht der meisten Jäger in Brandenburg sowieso nichts verloren. GRENZBOCK begleitet drei Jäger durch ihre Wälder und lässt in langen, ruhigen Einstellungen die Weltbilder durchschimmern, die sich hinter Jägerlatein und Lodenmantel verstecken.
Festivals/Awards
IFF Hof
Cast and Crew
Director Hendrik Löbbert
Director's Statement
In der Wald- und Jagdwelt geht es in einer etwas konzentrierteren Form um die gleichen Brunft- und Revierkämpfe wie überall sonst in Gesellschaften auf der Welt, die eine räumliche und ideelle Wirklichkeit teilen müssen. Egal ob in Machtkämpfen zwischen Staaten, innerhalb von Familien oder in der Berufswelt, immer ist der Mensch in seinem kleinen Wahrnehmungsfeld gefangen, ist vor allem darum bemüht sein eigenes Revier in Schuss zu halten und die Grenzen vor Erosionen zu schützen. Denn außerhalb lauert meistens Gefahr. Eindringlinge, Andersdenkende und Reformer drohen permanent das mühsam erarbeitete Selbstverständnis zu zerstören. Und im Zuge dieser „Schutzwall-Bauerei" werden Gegenstände zu Symbolen, die eigene Erinnerung überhöht und der tote Kopf eines Tieres eben zum Symbol maßloser Potenz. Deswegen ist GRENZBOCK auch nur zweitrangig ein Film über die Jagd. In jeder Szene und in jeder Figur soll die allgemeine Sehnsucht im Menschen nach Kontrolle und Macht mitschwingen.
Dabei wird keinem der Protagonisten eine echte Liebe zum Wald und seiner Welt abgesprochen. Und genau da ist der Konflikt und die Komik. Denn erst wenn wir das Jägerlatein der Anderen richtig deuten, sehen wir hinter der Abgrenzung und verstaubten Tradition den Lichtblick echter Gefühle. (Regisseur Hendrik Löbbert)
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