Synopsis
Er war der „andere Deutsche“ im doppelten Sinne: er genoss wie kein zweiter Politiker im Ausland großes Ansehen und war in Deutschland West wie Ost doch angefeindet wie kaum jemand. Er war der „vaterlandslose Geselle“, den Adenauer gern als „Willy Brandt alias Herbert Frahm“ zu diffamieren suchte; doch er war auch der „Maßstab für Anstand“ in einem Land, das bis dahin für Anstand nicht bekannt war, wie die New York Times schrieb. Willy Brandt - Von 1957 bis 1966 Regierender Bürgermeister von Berlin, von 1966 bis 1969 Bundesaußenminister und von 1969 bis 1974 vierter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1964 bis 1987 war Brandt Vorsitzender der SPD, von 1976 bis 1992 Präsident der Sozialistischen Internationale. Für seine Ostpolitik, die auf Entspannung und Ausgleich mit den osteuropäischen Staaten ausgerichtet war, erhielt er 1971 den Friedensnobelpreis und trotzdem riss die Kritik der Konservativen in Deutschland nicht ab."André Schäfer vertraut in seiner hervorragenden Dokumentation über Willy Brandt nicht nur der Kraft von echten Aufnahmen. Sondern auch den Bildern, die tatsächlich im Kopf entstehen, wenn Klaus Harpprecht, Sohn Peter, Gerd Ruge, Wibke Bruhns, die geliebte Heli Ihlefeld, Konrad Müller, Werner Perger, Franz Müntefering oder Gunter Hofmann von ihm erzählen." (SZ, 10.12.2013)