Synopsis
Bargeld ist für den Ugander Kizito Mubiro was von gestern. Er setzt auf Mobile Money, Geldanweisungen per Handy. Damit bezahlt er nahezu alles, die tägliche Rasur, aber auch Strom- und Wasserrechnungen.Afrika hat den schnellsten wachsenden Mobiltelefonmarkt der Welt. Und der Kontinent ist auch, was Vernetzung und Digitalisierung angeht, auf dem Vormarsch. Nur vier Prozent der Menschen haben zurzeit Internetanschluss, einen Breitbandanschluss weniger als ein Prozent. Noch.
In Ruanda werden zum Beispiel 6000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, um den Anschluss an das World Wide Web – und die Welt zu schaffen. Für Millionen Schüler und Studenten ist der Informationsfluss, der für Gleichaltrige in Europa oder Nordamerika selbstverständlich ist, der schnelle Austausch mit Wissenschaftseinrichtungen, Bibliotheken oder anderen In-formationsquellen, extrem wichtig. Und sie sind stolz darauf, daran mitzuwirken. Doch trotzdem ist die Kluft zwischen Stadt und Land noch immer riesig, versucht das Land aus seiner schwierigen Bürgerkriegsvergangenheit herauszutreten. Vor allem mit IT.
In seinem Film „Afrikas digitaler Aufbruch“ fährt Michael Grotenhoff quer durch Ostafrika, um Menschen zu besuchen, die auf die Digitalisierung setzen und an der Zukunft ihres Lan-des mitwirken. Es sind Menschen, die mit ihren Entwicklungen und ihrem Engagement im IT-Bereich entscheidende politische, gesellschaftliche und soziale Veränderungen voranbringen. Michael Grotenhoff trifft zum Beispiel den Arzt Kizito Kayumba, der in Ruanda am Aufbau eines digitalen Informationssystem beteiligt ist, das die Bekämpfung von AIDS revolutionieren könnte. Oder Ezechias Rurahinyuza, der ruandische Landwirte mit einem handy-basierten Dienst vertraut macht, das sie über die realen Tagesmarktpreise von Obst und Gemüse un-abhängig informiert. Damit werden Zwischenhändler ausgeschaltet und die Bauern können fair handeln und bezahlt werden. In Kenia, Ruanda und Uganda besucht unser Autor Digital-pioniere, deren Leben sich dank der Digitalisierung rasant verändert. Wie den Chauffeur Kizito Mubiro aus Kampala, der das mobile Geld als geniale Erfindung sieht, über den Ingeni-eur Fidel Bucyana aus Kigali, der für den Ausbau des Glasfasernetzes verantwortlich ist, bis hin zu Monica Ngabirosch aus einem kleinen Dorf in Ugandas Norden, die als zukünftige Ärztin nicht ohne Computer auskommen wird.
Eine Dokumentation, die beweist, dass das Klischee, Afrika sei ein digitales Nirwana, schon sehr bald der Vergangenheit angehören wird.